Mythos oder Wahrheit: Ist ein Ionen-Fön krebserregend?
Ein Ionen-Fön wird auch ionischer Haartrockner genannt. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung des klassischen Haartrockners. Die herkömmlichen Geräte erzeugen lediglich warme Luft. Im Gegensatz kommt ein Ionen-Fön mit einer zusätzlichen Technologie daher, die sogenannte „negative Ionen“ erzeugen kann. Diese negativen Ionen sollen das Haar schonender trocknen, Frizz vermeiden und den Glanz in die Haare zu bringen.
Wie das genau funktionieren soll und ob der Mythos um gesundheitliche Risiken stimmt, etwa in Bezug auf eine Krebsentstehung, wollen wir im folgenen Artikel klären. Dazu müssen wir uns zunächst einmal die Funktionsweise eines solchen Föns bewusst machen.
Können Ionen-Föne Krebs verursachen?
Kurz gesagt: nein. Ein direkter Zusammenhang zwischen der Nutzung eines Ionen-Föns und der Entstehung von Krebs ist jedenfalls wissenschaftlich nicht belegt. Die erzeugten Ionen besitzen keine ausreichend hohe Energie, um etwa DNA-Stränge in Zellen zu verändern oder zu beschädigen. Das jedoch ist eine Grundvoraussetzung für die Entstehung von Krebs. Krebs entsteht meistens durch langfristige Einwirkung „ionisierender Strahlung“. Dazu gehören Röntgenstrahlungen und UV-Strahlen, aber auch chemische Substanzen wie Tabakrauch und Asbest. Ionen-Föne gehören aber nicht zu diesen Risiken. Die Ionen, die durch sie erzeugt werden, sind nicht radioaktiv und es entsteht keine ionisierende Strahlung.

Sind Ionen-Föne gesundheitsschädlich?
Derzeit gibt es keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass Ionen-Föne bei normalem Gebrauch gesundheitsschädlich sind. Sie erzeugen keine Strahlung, wie sie etwa bei Röntgengeräten oder radioaktiven Stoffen vorkommt. Die negativen Ionen, die ein Ionen-Fön erzeugt, sind elektrisch geladene Moleküle, die nicht schädlich auf die Zellen einwirken – jedenfalls nicht in der Konzentration, wie sie in einem Ionen-Fön ausgeht.
Besteht ein Risiko für Lungenprobleme durch Ozonbildung?
Einige ältere Modelle von Ionen-Fönen könnten in geringem Maße Ozon erzeugt haben. Ozon ist ein Gas, das in hoher Konzentration die Atemwege reizen kann. Moderne Geräte unterliegen jedoch strengen Sicherheitsvorgaben und die Ozonemission liegt bei haushaltsüblichen Geräten weit unter kritischen Grenzwerten. Die Konzentrationen sind so gering, dass sie im normalen Gebrauch nicht als schädlich anzusehen sind. Wer trotzdem auf Nummer sicher gehen will, kann beim Kauf auf ein TÜV-, CE- oder GS-Siegel achten. Diese Siegel sind ein Indiz dafür, dass das Gerät strenge Richtlinien zur Emission einhält. Kommen wir nun zur wichtigsten Frage.

Ionen-Fön und die Wissenschaft
Die wissenschaftliche Datenlage zu Ionen-Fönen ist begrenzt, aber das liegt weniger an einem potenziellen Risiko als vielmehr daran, dass kein dringender Anlass zur Untersuchung bestand. In den wenigen Studien zu ionischen Geräten (in Bezug auf Luftreiniger oder Wasserionisierer) wurde bei üblichen Konzentrationen kein gesundheitsschädlicher Effekt festgestellt.
In der Umweltmedizin gibt es Untersuchungen zu sogenannten negativen Luftionen – etwa durch Gewitter, Wasserfälle oder spezielle Luftreiniger – die zeigen, dass diese Ionen sogar eher einen positiven Effekt auf das Wohlbefinden haben könnten (etwa durch bessere Luftqualität). Es gibt allerdings auch kritische Stimmen, die die gesundheitliche Relevanz für überbewertet halten. In Bezug auf Krebs jedoch findet sich kein belastbarer Hinweis auf eine Gefährdung durch negative Ionen in einem Fön.
Gibt es Menschen, die besonders vorsichtig sein sollten?
Für Menschen mit stark empfindlichen Atemwegen (etwa bei Asthma) empfiehlt es sich, grundsätzlich auf Ozonemissionen von Geräten zu achten, egal ob es sich um Föne, Luftreiniger oder andere ionische Geräte handelt. Aber wie bereits erwähnt: Ionen-Föne für den Heimgebrauch liegen weit unter gesundheitlich bedenklichen Emissionen.

Grundlegendes: Wie funktioniert ein Ionen-Fön eigentlich genau?
Wenn Haare nass oder feucht sind, befindet sich selbstverständlich Wasser auf der Haaroberfläche. Dieses besteht aus Molekülen. Herkömmliche Föne erhitzen die Luft und verdampfen dadurch das Wasser. Das kann das Haar austrocknen und langfristig schädigen, besonders bei häufiger Anwendung. Ionen-Föne hingegen erzeugen negativ geladene Ionen, die mit den positiv geladenen Wasserteilchen reagieren. Diese Reaktion führt dazu, dass die Wassertropfen aufgespalten werden und schneller verdunsten. Der Effekt ist, dass das Haar trotz niedriger Temperatur schneller trocknet und weniger strapaziert wird.
Die Ionentechnologie hilft außerdem, die statische Aufladung der Haare zu minimieren. So fliegen im Winter oder nach dem Föhnen die Haare nicht mehr in alle Richtungen, weil es nicht mehr zu einem elektrischen Ungleichgewicht auf der Haaroberfläche kommt. Die negativen Ionen neutralisieren die positiven Ladungen, sodass ein glatteres Haarbild entsteht.
Die Vorteile von einem Ionen-Fön auf einen Blick:
- Schnelleres Trocknen
- Weniger Frizz und statische Aufladung
- Schonenderes Trocknen
- Mehr Glanz durch eine glattere Haaroberfläche
Fazit: Ein Ionen-Fön ist nicht krebserregend
Ionen-Föne stellen bei sachgemäßem Gebrauch keine gesundheitliche Gefahr dar. Insbesondere die Sorge, dass sie Krebs verursachen könnten, ist aus wissenschaftlicher Sicht unbegründet. Die erzeugten Ionen sind nicht radioaktiv, die Emissionen sind gering, und moderne Geräte erfüllen hohe Sicherheitsstandards. Wer von den Vorteilen dieser Technologie profitieren möchte – etwa schnelleres Trocknen, weniger Frizz und mehr Glanz – kann einen Ionen-Fön bedenkenlos verwenden.
Trotzdem gilt wie bei allen elektronischen Geräten: Ein bewusster und maßvoller Umgang ist sinnvoll. Wer zusätzliche Sicherheit möchte, achtet auf seriöse Prüfzeichen und Qualitätshersteller.