Die Eierstockentfernung (Ovarektomie) ist eine Präventionsmaßnahme, die Frauen vor schweren Erkrankungen schützen kann. Aufgrund der Hormonumstellung kommt es aber häufig zu unerwarteten Nebenwirkungen und Wechseljahrsbeschwerden. Dazu gehören Hitzewallungen, trockene Schleimhäute und auch eine Gewichtsabnahme. Deshalb wird eine begleitende Hormonersatztherapie empfohlen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Folgen einer Ovarektomie und erhalten einige nützliche Hinweise, was man dagegen unternehmen kann.
Was ist bei einer Eierstockentfernung zu bedenken?
Eine Ovarektomie senkt das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken und wird insbesondere bei einer genetischen Vorbelastung empfohlen. Sie kann allerdings Wechseljahrsbeschwerden auslösen oder verstärken. Außerdem sollten die psychologischen und körperlichen Folgen einer solchen Operation berücksichtigt werden. Um Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität nach der Operation zu steigern, sollten Sie die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten anpassen. Zudem wird eine Hormontherapie zur Linderung der Wechseljahrsbeschwerden empfohlen.

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Gewichtsabnahme & Co.: Die körperlichen Auswirkungen einer Ovarektomie
Die Eierstockentfernung bedingt im Körper abrupte hormonelle Veränderungen. Mit der Entfernung der Eierstöcke fällt jenes Organ aus, das maßgeblich an der Produktion der Sexualhormone beteiligt ist. Neben einer vorzeitigen Menopause ruft dies typische Wechseljahrsbeschwerden hervor beziehungsweise verstärkt bereits vorhandene Symptome.
- Trockene Schleimhäute: Das betrifft insbesondere die vaginalen Schleimhäute aufgrund der verminderten Hormonproduktion.
- Hitzewallungen: Häufig wird von einer Störung des Temperaturempfindens berichtet.
- Anstieg des Osteoporoserisikos: Eine Auswirkung des Mangels an Östrogen kann die Abnahme der Knochendichte sein, was Osteoporose und andere Erkrankungen auslöst.
- Gewichtsabnahme oder Gewichtszunahme: Die Verminderung des Östrogen- und Progesteronspiegels führt zu Stoffwechselveränderungen, die wiederum Gewichtsprobleme verursachen können.
Mit Hormonersatztherapien lassen sich diese und weitere Symptome lindern. Ziel der Behandlung ist es, das Wohlbefinden bis zum natürlichen Eintrittsalter der Menopause zu verbessern.

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Das Gewichtsmanagement nach einer Eierstockentfernung
Die hormonellen Veränderungen durch eine Eierstockentfernung bedingen eine Abnahme des Östrogen- und Progesteronspiegels im weiblichen Körper. Die Geschlechtshormone sind an einem ausgeglichenen Stoffwechsel und an der Gewichtsregulation beteiligt. Die abrupte Stoffwechselumstellung kann zu Problemen beim Halten des Gewichts führen.
Als Folge können gleichermaßen Über- und Untergewicht auftreten. Östrogen und Progesteron regulieren Appetit, Fettverteilung und Energieverbrauch. Nach einer Eierstockentfernung sollten Sie daher besonders auf die Ernährung achten und empfohlene Diäten einhalten. Zudem erleichtert eine Hormonersatztherapie die Anpassung des Stoffwechsels und das Halten des Gewichts. Entscheidend ist dabei die Dosierung von Progesteron und Östrogen, um den Hormonhaushalt auszugleichen.
Tipps zum Halten des Gewichts
Eine Ovarektomie stellt neue Herausforderungen an das Gewichtsmanagement. Eine beschleunigte Anpassung des Stoffwechsels gelingt mit gut dosiertem körperlichem Training und einer wohlüberlegten Ernährungsumstellung. Dabei geht es nicht primär um die Kalorienzahlen, sondern um die Essgewohnheiten. Folgendes wird empfohlen:
- Achten Sie auf eine ausreichende Proteinzufuhr für den Muskelerhalt.
- Bevorzugen Sie vollwertige Lebensmittel mit vielen Ballaststoffen.
- Greifen Sie auf gesunde Fette und ungesättigte Fettsäuren zurück. Quellen gesunder Fette sind zum Beispiel Nüsse und Avocados.
- Meiden Sie einfache Zuckerquellen, und bevorzugen Sie komplexe Kohlenhydrate.
- Durch das Trinken von ausreichend Wasser unterstützen Sie den Stoffwechsel
- Beugen Sie durch die Einhaltung regelmäßiger Mahlzeiten Heißhungerattacken vor.

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Körperliche Aktivität und Bewegung
Neben der Ernährungsanpassung gleichen regelmäßige körperliche Aktivität und Bewegung die physischen und psychischen Folgeerscheinungen einer Eierstockentfernung aus. Ein wohldosiertes und in den Alltag integriertes Training leistet außerdem einen Beitrag zum Gewichtsmanagement und verbessert das allgemeine Wohlbefinden. Dazu einige Tipps:
- Das Krafttraining baut die Muskelmasse auf und steigert den Grundumsatz.
- Joggen, Gehen oder Schwimmen verbessern die Ausdauer.
- Pilates oder Yoga können eingesetzt werden, um Gleichgewicht und Flexibilität zu trainieren.
- Dokumentieren Sie Trainingsfortschritte zur Steigerung der Motivation.
- Machen Sie nach dem Essen einen Spaziergang.
- Suchen Sie sich einen Freizeitsport aus, der Freude macht und gut in den Alltag integriert werden kann.
- Achten Sie auf genügend Schlaf, um das Immunsystem zu stärken.
Psychische Aspekte der Gewichtsveränderung
Nach einer Ovarektomie können vielfältige Beeinträchtigungen im subjektiven Wohlbefinden auftreten. Es stellen sich neue Herausforderungen für das Selbstwertgefühl sowie für die Selbstwahrnehmung und das Körpergefühl. Der Gewichtsverlust direkt nach der Operation kann ebenfalls zu psychischen Beeinträchtigungen und Stimmungsschwankungen führen.
Neben professioneller psychologischer Unterstützung hilft die Entwicklung aktiver Methoden, um den Körper positiv wahrzunehmen und das Selbstbewusstsein zu stärken. Nutzen Sie Beratungsangebote und schaffen Sie ein unterstützendes soziales Umfeld. Verschiedene Organisationen und Selbsthilfegruppen bieten spezielle Programme an. Die psychische Ausgeglichenheit erleichtert es Frauen, nach der Ovarektomie das Gewicht zu halten.

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Maßnahmen zur langfristigen Gesundheitsvorsorge
Bereits vor dem Eingriff sollten Sie sich mit der Planung der Lebensstilanpassung und der Gesundheitsvorsorge befassen. Durch präventive Maßnahmen und eine gesunde Lebensweise steigern Sie das Wohlbefinden und vermindern zukünftige Gesundheitsrisiken. Dazu gehört auch eine regelmäßige medizinische Nachsorge. Mit regelmäßigen Check-ups lassen sich mögliche Veränderungen frühzeitig erkennen. Im Rahmen der Nachsorge sollten die folgenden Untersuchungen und Maßnahmen durchgeführt werden:
- Überwachung des Hormonspiegels und Kontrolle durch einen Gynäkologen.
- Kontrolle des Blutbildes für Hinweise auf mögliche Mangelerscheinungen.
- Messung der Knochendichte zur Vorbeugung von Osteoporose.
- Entspannungstechniken, Achtsamkeit und ein gutes Stressmanagement.
- Kontrolle von Herz-Kreislauf-System und Gewicht.
Gewichtsabnahme nach Eierstockentfernung: Hormonelle Umstellung bewältigen
Die Eierstockentfernung kann vielfältige körperliche und seelische Veränderungen bewirken. Mit einer guten Nachsorge, einer Hormontherapie sowie gesunder Ernährung und Bewegung bekommen Sie Gewichtsprobleme und andere Auswirkungen in den Griff.