Warum sollte man nicht duschen vor einer Darmspiegelung?
Für viele Menschen ist eine Darmspiegelung ein eher unangenehmes Erlebnis. Doch diese bietet die Möglichkeit, den Darm auf verdächtige Veränderungen und Polypen zu untersuchen. Es handelt sich hierbei um eine wichtige Vorsorge für Darmkrebs. Vor der Darmspiegelung sollte man einige Faktoren berücksichtigen, damit alles reibungslos abläuft.
Am besten vor der Darmspiegelung nicht duschen: Aber warum eigentlich?
Zunächst ist zu beachten, dass vor einer Darmspiegelung nicht gebadet oder geduscht werden sollte. Hierdurch können ansonsten Fäkalien und damit Bakterien an die Einführungsstelle des Endoskops gelangen. Wenn dies der Fall sein sollte, steigt die Gefahr, dass bestimmte Bakterien in den eigenen Darm gelangen können und auf diese Weise potenziell eine Infektion entsteht.

Die Ernährung vor der Darmspiegelung
Nicht nur das Abführmittel, sondern auch die entsprechende Ernährung ist vor einer Darmspiegelung essenziell. Am letzten Tag vor der Darmspiegelung sollte man nur noch ballaststoffarme Nahrung und leicht verdauliche Kost zu sich nehmen. Schon drei Tage vor der Darmspiegelung sollten keine Körner, wie sie beispielsweise in einem Müsli enthalten sind, mehr konsumiert werden. Auch kernhaltiges Obst darf nicht mehr verzehrt werden.
Vor der Darmspiegelung wird dann ab Mitternacht nichts mehr gegessen und getrunken. In der Zeit davor muss berücksichtigt werden, dass schwarzer Tee und Kaffee potenziell Verfärbungen im Darm hervorrufen können, weshalb auf diese Getränke verzichtet werden sollte. Als Getränke dienen ungesüßte Früchtetees oder Kräutertees und Wasser. Die letzte feste Mahlzeit sollte man am Mittag vor der Darmspiegelung zu sich nehmen.
Die Darmreinigung
Am Nachmittag beziehungsweise Abend vor der Untersuchung beginnt das eigentliche Abführen. Eine vollständige Entleerung des Darms wird durch eine abführende Lösung erreicht. Die Reinigung ist besonders wichtig, weil der Darm lediglich im gereinigten und komplett entleerten Zustand zuverlässig beurteilt werden kann. Der austretende Stuhl sollte dann nur leicht bräunlich oder klar sein. Ein Kontrastmittel sorgt außerdem dafür, dass auf den Aufnahmen die Strukturen innerhalb des Darms besser erkennbar werden.
Für den Fall, dass die Darmreinigung nicht hinreichend gut gelingt, kann zusätzlich ein Einlauf erfolgen, welcher dazu führt, dass der Darm gründlich gereinigt und entleert wird. Insgesamt kann eine Reizung des Darmausgangs infolge der Darmreinigung auftreten. Dennoch sollte am Tag der Untersuchung keine Salbe verwendet werden. Die Darmreinigung und die entsprechende Vorbereitung sind für die Sicherheit und Qualität der Untersuchung von zentraler Bedeutung. Zudem dienen sie der Vermeidung von wiederholten Untersuchungen.

Entscheidung für oder gegen eine Sedierung
Grundsätzlich gilt, dass bei einer Darmspiegelung eine Narkose nicht notwendig ist. Patienten, die besonders viel Angst verspüren, können sich jedoch auch für eine Sedierung oder einen schmerzfreien Dämmerschlaf entscheiden. Insgesamt handelt es sich bei der Darmspiegelung um eine schmerzlose Untersuchung. Die Dauer einer Darmspiegelung beträgt in der Regel nur eine viertel Stunde bis 20 Minuten und sie findet ambulant statt. Der Patient liegt für die Koloskopie bequem in einer Seitenlage, sodass der Enddarm abgetastet und der After inspiziert werden kann.
Im Anschluss findet dann die Darmspiegelung statt und das Koloskop wird durch ein Gleitmittel eingeführt. Das Einblasen von Luft sorgt dafür, dass sich die Darmwände entfalten und etwaige Veränderungen besser sichtbar werden. Auf einem Monitor wird der Verlauf optisch dargestellt und eine genaue Untersuchung der Darmschleimhaut wird im Anschluss anhand der Bilder vorgenommen. Während der Untersuchungen können dann Polypen direkt entfernt werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, Gewebeproben mit kleinen Zangen zu entnehmen, wenn die Darmwand Auffälligkeiten aufweist.
Das Verhalten nach der Darmspiegelung
Nach der Darmspiegelung verspürt der Patient in der Regel keine Schmerzen. Es handelt sich um einen verhältnismäßig sicheren und einfachen Eingriff. Leichte Blutungen im Darm, zu denen es gelegentlich kommen kann, stellen keine Gefahr dar. Im Anschluss an die Untersuchung soll der Patient von einer erwachsenen Person abgeholt sowie nach Hause gebracht werden.
Für den Fall, dass der Patient eine Sedierung erhalten hat, muss dieser noch etwa eine halbe bis eine ganze Stunde in der Klinik oder Praxis verbleiben. Nach dem Aufwachen kann es zu einem Gefühl der Benommenheit kommen. Für 24 Stunden darf nicht aktiv am Straßenverkehr teilgenommen werden. Am Tag nach der Untersuchung kann der Patient wie gewohnt trinken und essen. Auch eine besondere Schonung ist nicht notwendig. Falls jedoch eine Vollnarkose erfolgt ist, sollte erst dann, wenn die Wirkung abgeklungen ist, wieder gegessen werden.