Natron vor dem Schlafengehen: Ist das sinnvoll?
Natron wird im Haushalt vielseitig verwendet, ist in Backpulver, Zahnpasta und Mineralwasser enthalten und gilt auch als ein Mittel, das beim Abnehmen hilft und sich ganz allgemein positiv auf die Gesundheit auswirkt. Üblich ist die Einnahme vor allem bei Beschwerden wie Sodbrennen oder Völlegefühl.
Viele nutzen Natron aber auch für einen besseren Schlaf, vor allem, wenn der Magen rumort. Entsprechend stellt sich die Frage, ob die Einnahme tatsächlich bedenkenlos ist. Ist Natron vor dem Schlafengehen wirklich eine gute Idee?
Sollte Natron vor dem Schlafengehen eingenommen werden?
Natron gilt auch als ein Mittel, das einen erholsamen Schlaf fördert. Dazu trägt vor allem seine basische Natur bei, die den Körper entsäuert. Gerade, wenn am Abend der Magen rebelliert und Sodbrennen aufkommt, verschafft Natron vor dem Schlafgehen schnelle Linderung. Gleiches gilt bei Mahlzeiten, die relativ spät eingenommen werden. Eine kleine Menge, in Wasser aufgelöst, neutralisiert den Überschuss der Magensäure und fördert den gesunden Schlaf. Allerdings empfiehlt es sich nicht, Natron täglich vor dem Schlafgehen zu verwenden, da ein übermäßiger Gebrauch den Säure-Basen-Haushalt stört und Verdauungsprobleme verursacht.

Natron bei Schlafproblemen: Das sollte beachtet werden
Natron trägt dazu bei, im Körper das pH-Gleichgewicht aufrechtzuerhalten. Ist der Säure-Basen-Haushalt gestört, kommt es zu einer Übersäuerung, die weitere Beschwerden auslöst. Dass das weiße Pulver in vielen Bereichen tatsächlich wirkt, ist nachgewiesen. Für die Verbesserung der Schlafqualität gibt es allerdings noch keine wissenschaftliche Bestätigung. Wenn Verdauungsstörungen und Säureprobleme reduziert werden, ist auch der Schlaf tiefer und gesünder. Dennoch sollten Menschen, die an Schlafstörungen leiden, medizinischen Rat einholen, da die Ursache sehr verschieden sein kann.
Was ist bei der Einnahme zu beachten?
Die klassische Variante ist eine Natronlösung, die mit einem Glas Wasser und einem halben Teelöffel Natronpulver erfolgt und dann in kleinen Schlucken getrunken wird. Alternativ kann eine Mischung aus warmem Wasser, Apfelessig und einer Prise Natron verwendet werden. Als Paste gegen Cellulite wird Kaffee, Olivenöl und Natron im Verhältnis 4:2:1 gemischt und dann auf den betroffenen Bereich aufgetragen. Für die äußere Anwendung ist auch das Basenbad üblich, wobei ein Teelöffel Natron in warmes Badewasser getan wird.

Auch wenn Natron ein Alleskönner ist, sollte die Einnahme in Maßen erfolgen. Die Grenze liegt bei drei Gläsern täglich mit einem halben Teelöffel des Pulvers. Hierbei empfiehlt sich eine Kur, die nicht länger als zwei Wochen dauert. Allgemein ist es ratsam, Natron nicht vor oder nach den Mahlzeiten einzunehmen, da es die Magensäure schwächt und die Verdauung behindert. Zwar ist Natron nicht giftig, bewirkt aber bei einer Überdosis eine Übersäuerung des Körpers. Dazu bringt es den natürlichen pH-Wert des Körpers durcheinander und begünstigt auch einen höheren Blutdruck oder Muskelkrämpfe.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Natron sollte immer nur eine Hilfe bei akuten Beschwerden sein. Eine zu häufige Einnahme bewirkt Nebenwirkungen wie Blähungen, Übelkeit oder Durchfall. Hinzu kommen Bauchschmerzen, Erbrechen oder vermehrtes Aufstoßen. Auch Schwangere sollten auf eine Einnahme verzichten, um den Säure-Basis-Haushalt des Kindes nicht durcheinanderzubringen. Eine Überdosis steigert die Gefahr von Nierensteinen und bewirkt eine Störung des Wasserhaushalts.
Gegen welche gesundheitlichen Beschwerden hilft Natron?
Natron ist nicht nur ein Hausmittel, das der Reinigung dient, Gerüche neutralisiert und zur Entkalkung genutzt wird, sondern findet auch eine Anwendung bei gesundheitlichen Beschwerden. Als Antazidum kann es die Säure im Magen reduzieren und gegen Sodbrennen und Völlegefühl helfen, die oft durch fettiges Essen, einen übermäßigen Genuss von Alkohol und Stress entstehen. Ein Löffel Natron wird in Wasser aufgelöst und das Sodbrennen verschwindet.

Ebenso hilft Natron bei Erkältung und Halsschmerzen. Hier wird es nicht als Wasserlösung getrunken, sondern als Mund- oder Nasenspülung genutzt. Dazu hat Natron eine entzündungshemmende Wirkung, hilft durch eine äußerliche Anwendung bei Sonnenbrand oder wird als Paste oder im Wasserbad bei Cellulite und Hautproblemen verwendet. Allgemein regt Natron die Fettverbrennung im Körper an und ist daher auch als Mittel bei der Gewichtsabnahme üblich.
Was hilft noch gegen Sodbrennen?
Sodbrennen ist unangenehm und wird oft durch fettige Speisen, Nikotin, Alkohol oder Stress ausgelöst. Bei häufigem Sodbrennen ist es wichtig, die Ernährung umzustellen, die Essensmenge zu reduzieren und auf das Trinken von Alkohol zu verzichten. Um Natron nicht immer vor dem Schlafengehen einnehmen zu müssen, sollten Betroffene vor dem Zubettgehen etwa zwei bis drei Stunden vorher nichts mehr essen.
Tritt Sodbrennen häufiger auf, helfen auch andere Hausmittel, darunter lauwarmes Wasser, Kamillentee oder das Kauen von Kaugummi. Letzteres regt den Speichelfluss an, der leicht basisch ist und die Magensäure neutralisiert. Auch Milch gilt als bewährtes Mittel, allerdings hat diese einen höheren Fettgehalt und ist für sich leicht sauer. Entsprechend bewirkt sie nur, dass sie durch die Flüssigkeitsmenge die Säure aus dem Magen spült. Das gelingt mit einem lauwarmen Glas Leitungswasser schneller und effektiver.